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Micha Peteler
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Aktuell darf ich mich darüber freuen, als Gastaussteller eingeladen zu sein von der Gruppe AKK, Angewandte Kunst Köln. Die Jahresausstellung mit dem Titel "bar jeder Vernunft" ist in der Handwerkskammer, Heumarkt 12, 50667 Köln zu sehen. Geöffnet vom 19. bis 26.10. täglich von 11 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr. Ich werde Donnerstag von 15:30 bis 21:00 h dort sein und Samstag von 11 bis 19 Uhr, sowie gerne nach Vereinbarung.

Sie sind herzlich eingeladen!

Ausstellung "bar jeder Vernunft“, 19. - 26.10.2014, AKK


Amulette und Wasserkrug

Bei der Besprechung mit meiner neuen Auszubildenden der für sie ersten Arbeiten habe ich Ihr diese Überlegungen geschildert: „Wir werden demnächst an einer Ausstellung mit dem Thema „bar jeder Vernunft“ teilnehmen. Da es ja nicht unbedingt vernünftig ist, einem Objekt magische Eigenschaften zuzusprechen, finde ich, dass „Amulette“ gut zum Thema passen. Ein Amulett soll Glück bringen, Schaden abwenden, oder als Liebeszauber wirken. Können sie damit etwas anfangen?" „Nö, ich glaube nicht an so etwas.“ „Na ja,“ habe ich gesagt, „das ist erstmal nicht so wichtig. Es passt schön zu meinen Arbeiten, denn ich bin in letzter Zeit hin und wieder von Kunden gebeten worden, für sie ein Amulett zu schmieden. Auch können wir uns bei diesen Arbeiten schön auf jeweils eine archaische Technik konzentrieren. Zuerst Ringe schmieden, dann Ossa Sepia Guss, dann Holz schnitzen, zum Beispiel Füllhorn, Zauberstab oder so.“ „Cool, bei den Pfadfindern bin ich immer die erste, die das Schnitzmesser rausholt. Ich habe sogar zuletzt einen Zauberstab geschnitzt. Ich mag Zauberstäbe.“ Es stellt sich heraus, dass sie großer Harry Potter Fan ist, und dass sie an Ihrem 11. Geburtstag wie ein Schlosshund geheult hat, weil sie keinen Brief aus Hogwarts bekommen hat. „ Mit 11 werden nämlich die Zauberschüler eingeladen.“ „Na, bitte!“, sage ich, „mir reicht das als Ausweis. Der Brief liegt sicher noch auf der Post!“

Ich habe mal von einem Forschungsprojekt gehört, in dem es darum ging, herauszufinden, wie ausgestorbene Sprachen geklungen haben. Von diesen Sprachen ist ja nur noch das Schriftbild überliefert. Dafür sollten auf der Töpferscheibe gedrehte Tonkrüge analysiert werden. Die Annahme war, dass sich, wenn der Handwerker bei der Arbeit geredet oder gesungen hat, in die Rillen, die beim Töpfern entstehen ähnlich wie beim Phonographen von Edison die Schallwellen abformen. Wenn dies so wäre, so der Forschungsansatz, so könnte es vielleicht gelingen, dem Krug das Wort auch wieder zu entlocken, das zu ihm gesprochen wurde. Ob es den Forschern gelungen ist? Ich weiß es nicht.

Bei der Arbeit höre ich gerne Musik. Beim Wasserkrug hat unter anderem Daft Punk gesungen. „If you loose your way tonight, you know the feeling’s right.“ Mein Krug „Wasser!“ ist geschmiedet aus einem Stück Blech, Silber 999/000, Gewicht 2658g, Höhe 38 cm und fasst 1,7 Liter. Ich empfand das Fließende von Wasser am besten abgebildet in den fließenden Formen die sich ganz natürlich entwickeln, wenn man etwas aus einem Stück schmiedet.

Jeder, der schon einmal richtig verliebt, der schon einmal richtig durstig war, in Bergseen gesprungen ist, Wasserfälle oder die See an einem sonnigen Tag gesehen hat und deren Beziehung zu den Wolken am Himmel, dem Regen und dem Wasser im Krug kennt, weiß warum ich meinen Krug „Wasser!“ genannt habe.

Jeder Tropfen: Liebe und Durst, Bergsee, Wasserfall, Meer, ...

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